- Windfall-Profit
- Windfall-Profit['wɪndfɔːl 'prɔfɪt; englisch windfall, eigentlich »Fallobst«], im engeren Sinn Gewinn, der nicht auf entsprechenden Leistungen des Gewinnbeziehers beruht, sondern durch plötzliche außergewöhnliche Veränderungen der Marktsituation entsteht. Solche Überraschungs- oder Zufallsgewinne sind z. B. durch unerwartete Wechselkursänderungen verursachte Mehrerlöse im Exportgeschäft. Werden Rohstoffe durch internationale Anbieterkartelle verknappt und steigt daraufhin der Rohstoffpreis, erzielt der inländische Eigentümer derartiger Rohstoffvorkommen ebenfalls Windfall-Profite. Diese besonderen Unternehmergewinne werden auch als unerwünschte Marktlagengewinne bezeichnet, die durch spezielle Steuern (Übergewinnsteuern) ganz oder teilweise abgeschöpft werden können. - Gegensatz: Windfall-Loss (Windfall-Verlust).Im weiteren Sinn liegen Windfall-Profite (Marktlagengewinne, Q-Gewinne) vor, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage das Angebot übersteigt, was zu kurzfristigen nachfragebedingten Preissteigerungen führt und die Erlöse der Unternehmen erhöht. Diese Gewinne wirken als Signal zur Ausnutzung des Angebots, bis sie bei funktionsfähigem Wettbewerb in einer neuen Gleichgewichtssituation wieder verschwunden sind.
Universal-Lexikon. 2012.